Die weiße Frau

 

Zu der Zeit, als Philip in Oberhausen auf der Zeche arbeitete und täglich mit der Bahn fuhr, ereignete sich folgende Geschichte:

Früh morgens, zu Wochenbeginn, als Philip sich zu Fuß auf den Weg zur Bahn aufmachte, sah der die Weiße Frau.

Zur damaligen Zeit bedeutete die Weiße Frau zu sehen ein großes Unglück. Oft war es so, das einer in der Familie verunglückte, gar starb.

So können wir uns vorstellen, das Philip sicher mit einem ungutem Gefühl sich in die Bahn setzte und zur Arbeit fuhr.

Nach ein paar Tagen erhielt Philip ein Telegramm, auf welchem stand, das seine jüngste Tochter, Irmi, an der Diphtherie gestorben sein.

Die Diphtherie, hieß es damals, sei der Würgeengel der Kinder. Dies entstand daraus, das bei einer Diphtherieerkarankung der Hals so entzündet und geschwollen war, das der Patient an Erstickungsgefühlen, bzw. Halsenge litt.